Von Marco Schöller
Seit dem 25. Januar, spätestens aber seit den Ereignissen der letzten drei Tage kündigt sich das Ende des Regimes Mubaraks in Ägypten an. Man kann noch nicht sagen, was sich aus der gegenwärtigen Krise entwickeln wird, aber man kann prophezeien, daß die Situation in Ägypten einen Punkt erreicht hat, von dem aus es kein Zurück mehr gibt. Es ist auch müßig, darüber zu spekulieren, inwieweit die Geschehnisse in Tunesien den Aufstand in Ägypten unterstützt oder gar motiviert haben. Einerseits wurde berichtet, Demonstranten in Kairo hätten die tunesische Nationalhymne gesungen und Slogans gerufen, die das Schicksal Ben-Alis mit der Zukunft von Mubarak in Verbindung brachten. Andererseits mögen nicht alle Ägypter die Frage nach dem Vorbildcharakter Tunesiens für den gegenwärtigen Aufstand, als würde man damit insinuieren, sie seien aus eigenem Antrieb nicht in der Lage, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Aber wie dem auch sei, seit der Flucht Ben-Alis aus Tunesiens ist nichts mehr wie es war in der arabischen Welt, und das wird für eine lange Zeit so bleiben.