01.05.2011

»Live At The Mosque«

Was wären die US-amerikanische Musikgeschichte und das dazugehörige Entertainment-Bizness des 20. Jahrhunderts ohne Moscheen gewesen?

Von Marco Schöller

Die Freimaurer-Bewegung der sogenannten »Shriners«, die in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in den USA entstanden ist und bis heute lebendig ist, hat, wie hierzulande vielleicht nicht bekannt oder schon wieder in Vergessenheit geraten ist, der Welt eine der kuriosesten Spielarten des westlichen Orientalismus beschert:
Sie geben sich arabische Namen, unterteilen sich in »Caravans«, treffen sich in »Oasen« und haben sich als Kopfbedeckung den Fez, als Symbole Krummschwert, Stern und Halbmond erwählt (was deutsche Liebhaber von Laurel & Hardy-Filmen aus »Die Wüstesöhne« / »Sons of the Desert« von 1933 kennen werden, wo »Dick & Doof« eben eine Zusammenkunft der Shriners besuchen). Symbolik und Tracht der Shrines sind demnach im 20. Jh. eher »osmanisch«, während noch im 19. Jh. ein eher »arabisierendes«  Auftreten dominiert, wie auf dem obigen Photo der »Officers« des New Yorker Mecca Temple zu sehen ist.


Aber vor allem bauten sie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jhs. »Shrines« oder »Temples«, die wegen ihres neo-maurischen oder neo-mamlukischen Stils entweder »Mosques« hießen bzw. allgemein so genannt wurden. Und um diese »Moscheen« geht es im folgenden ... Was aber haben sie mit der Musikgeschichte der USA zu tun? Die Antwort ist einfach: Die »Mosques« der Shriners waren, zumindest in den größeren Städten, während der ersten Hälfte des 20. Jhs. oft die größten Bauten für Zusammen- künfte und Versammlungen, die zugleich als »Auditorium«, also als Opernhaus, Konzertsaal und Theater genutzt werden konnten oder auch sollten. Nicht selten boten sie mehreren Tausenden Platz, und üblicherweise umfaßten die »Mosques« außerdem einen Ballsaal und/oder ein Restaurant, ebenfalls von riesigen Dimensionen. Manche hatten auch ein Schwimmbad, Tanzstudios und anderes mehr.

Die Mehrzahl der Konzerthallen bzw. Auditorien in US-amerikanischen Großstädten waren bis in die 1970er Jahre hinein tatsächlich solche Shriners-Tempel, viele sind noch heute als »Civic Center« oder »Shrine Auditorium« in Nutzung. Die »Shrines« wurden allgemein als multifunktionale »Stadthallen« genutzt, wie etwa hierzulande die Halle Münsterland oder die Westfalenhallen in Dortmund. Es machte dabei in der Regel keinen Unterschied, ob die »Shrines« über die Jahrzehnte im Besitz der Shriners blieben (wie etwa in Springfield, Missouri) oder im Lauf der Zeit, oft schon in den 1930er und 1940er Jahren, in den Besitz der jeweiligen Stadt übergegangen waren. Daß schon seit Stummfilm- und Schellackzeiten viele Protagonisten im Theater- und Musikbusiness selbst Shriners waren, hat die Nähe ihrer Einrichtungen zum Musikgeschäft natürlich begünstigt.

Aber mir geht es im folgenden nur um diejenigen »Shrines«, die tatsächlich »Mosques« hießen oder so genannt wurden. Daneben gibt es eine Reihe von neo-mamlukischen Bauten, die ebenfalls ursprünglich »Shrines« waren, aber niemals »Mosques« genannt wurden (außer ggf. im internen Gebrauch der Shriners selbst). Ein bekanntes Beispiel dafür ist beispielsweise das Shrine Civic Auditorium in Los Angeles von 1926 (siehe auch hier):
Dieses Gebäude hat über die Jahrzehnte zahlreiche Konzerte und Auftritte namhafter Künstler gesehen, etwa von Ray Charles am 20. September 1964 (auch auf Schallplatte veröffentlicht), um nur dieses eine Beispiel zu nennen.

Ein weiterer, ebenfalls neo-mamlukischer »Shrine«, der jedoch ebenfalls nicht als »Mosque« bekannt geworden ist (obwohl es auf alten Postkarten noch so zu lesen ist, s. unten), ist das Fox Theatre in Atlanta. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bauten dieser Art wurde es von den 1940ern bis in die 1960er Jahre kaum als Konzerthaus, sondern v.a. als Kino genutzt. Auf den Webseiten des Fox kann man dessen Geschichte nachlesen. Hier noch zwei Abbildungen dieses »Shrines«, der ursprünglich »Yaarab Temple Shrine Mosque« hieß, aber schon in den 1930er Jahren in den Besitz der Stadt abgegeben wurde; wie auch im Fall vieler anderer »Shrines« waren die Freimaurer nach der ruinösen Depression nicht mehr in der Lage, ihre so großzügig geplanten Gebäude zu unterhalten ...

Und schließlich ist hier noch über den »Mecca Shrine Temple« in New York zu reden, der sozusagen das »Mekka« aller »Shrines« ist: In New York wurden ja die Shriners als »Ancient Arabic Order of the Nobles of the Mystic Shrine« im Jahr 1872 gegründet, und der Mecca Temple war als dessen zentrales Gebäude 1923 errichtet worden. Dieser neo-maurische Bau ist heute als »New York City Center« bekannt und bietet Platz für 2.750 Besucher. Als der Bau 1943 in den Besitz der Stadt New York überging – zunächst umbenannt zu »City Center of Music and Dance« –, wurde daraus der erste Bau für kulturelle und musikalische Darbietungen in Manhattan.  Das Eröffnungskonzert spielten die New Yorker Symphoniker. Bis in die 1970er hielt sich der New York City Center in Konkurrenz zum Broadway Theater, der Carnegie Hall und dem Metropolitan Opera House. Nach der Mitte des 20. Jahrhunderts lag der Schwerpunkt der Veranstaltungen auf Oper, klassischem Konzert und Musical. Nach einer Renovierung in den 1990ern ist der Center v.a. ein Schwerpunkt für Musical-in-Concert und modernen Tanz. Für die Geschichte der Pop- und Rockmusik spielt das Konzerthaus hingegen kaum eine Rolle. Hier einige Detailansichten:

Doch nun zu den »Shrine Auditoria«, die tatsächlich als »Mosque« bekannt waren oder noch sind.

* * *

(a) Richmond, Virginia: Die »Richmond Mosque«

Die »Richmond Mosque« – heute bekannt als das »Landmark Theater« bzw. »Civic Center« – bietet Platz für 4.600-5.000 Besucher, je nach Bestuhlung. Zudem gibt es einen Swimming-Pool, einen Dachgarten, Lounge Rooms, eine Bowlingbahn und einen Schlafsaal ...
»The Auditorium decorations include Saracenic decorations and five paintings bordering the proscenium arch of the stage. Ornamental tile used in the interior was imported from Spain, Italy and Tunis, along with lush carpets, silken curtains and paintings. Besides the auditorium the building contains 24,300 square feet of office space, an 18,000 square foot ballroom and a 20 by 70 foot swimming pool. Some of America’s greatest entertainers have appeared on its stage.« (Quelle)
Ursprünglich war das Gebäude der »Acca Temple Shrine«, der aber wegen seines neo-maurischen Stils allgemein »die Moschee« genannt wurde. Der Bau wurde 1925-26 errichtet und in den 1940ern an die Stadt Richmond verkauft. Eine Restaurierung fand 1994-95 statt; der Bau wird heute für Musicals und Theateraufführungen genutzt.

Im Gegensatz zum Mecca Shrine in New York hat die Richmond Mosque eine große Bedeutung für die Pop- und Rock-Musik der 1950er und 1960er Jahre. Besonders gut dokumentiert sind die Auftritte von Elvis Presley 1955-56, der hier schon spielte, als er noch nicht sehr berühmt war:
Er trat in der Richmond Mosque noch als ein Sänger unter vielen in der »Grand Ole Opry«-Revue bzw. dem Jamboree von Hank Snow auf, im Mai 1955. Und später kam er wieder, als er bereits Solo unterwegs war, wenn auch zuerst noch nicht als Berühmtheit. Eine Webseite von Scotty Moore, der in den ersten Jahren mit Elvis spielte und tourte, bietet viele seltene Photodokumente von Elvis Auftritten in der Richmond Mosque. Es sind dies einzigartige musikgeschichtliche Dokumente, die kaum bekannt sind. Insgesamt trat Elvis Presley in den Jahren 1955 und 1956 fünfmal auf dieser Bühne auf.

In den 1950er und 1960er Jahren gab es zahlreiche weitere Auftritte nahmhafter Pop-, Country- und Rockgruppen oder -SängerInnen. So etwa am 24. November 1957, als Alan Freeds »Biggest Show of Stars for 1957« in der Richmond Mosque gastierte. Dabei waren u.a.: Chuck Berry, Paul Anka, The Drifters, LaVern Baker, The Everly Brothers und Clyde McPhatter.
Bekannt ist auch der Auftritt von Bob Dylan am 11. Februar 1966, nicht anders als die »Summer's Best Show« von Diana Ross & The Supremes am 30. August 1968:
Ansonsten gastierten auf der Bühne der Richmond Mosque auch The Who und The Troggs (Juli 1968) sowie The Jimi Hendrix Experience (20. August 1968). Diese und viele weitere Daten hat ebenfalls Scotty Moore auf einer weiteren Webseite zusammengetragen und ausführlich illustriert.


(b) Pittsburgh, Pennsylvania, im Stadtteil Oakland: Die »Syria Mosque«

Bei der »Syria Mosque« in Pittsburgh handelte es sich um das bekannteste Konzerthaus der USA, das den Namen »Mosque« trägt. Der Name erklärt sich aus der hiesigen Gruppe der Shriners, die sich den Namen »Syria« und deshalb ihrem »Tempel« den Titel »Syria Mosque« gegeben hatten. Zum einen haben sehr viele bekannte Namen der klassischen und populären U-Musik die Syria Mosque mit ihren Auftritten geehrt, zum anderen hatte sie unter allen Mosques die längste aktive Geschichte: von den frühen 1940ern bis zum Ende der 1980er. Da erscheint es besonders tragisch, daß der Bau, der 1912 im neo-maurischen Stil errichtet worden war, 1991 abgerissen wurde, um einem Parkhaus Platz zu machen.
Vor der Syria Mosque, 1926
Detail oben:
Arabisches Schriftband "Wa-lâ ghâlib illâ Allâh",
haargenau kopiert von der Vorlage auf den
Wänden der Alhambra in Granada.
Ein sehr guter Überblick über die Bau- und Musikgeschichte der Syria Mosque findet sich hier.
Ebenfalls interessant: »The Fates Of Music Halls« und der Artikel von Peter B. King: »End of Era: Big Names Made Mosque Pulsate« (Pittsburgh Post-Gazette, Sunday, March 31, 1991).

Unter allen »Mosques« war die Syria Mosque diejenige, die am umfassendsten, nämlich sowohl für klassische wie auch für »nicht-klassische« Aufführungen genutzt wurde, namentlich für Pop-, Soul- und Rockmusik. Außerdem fanden Musicals, Theateraufführungen und andere Veranstaltungen - Kongresse verschiedenster Art oder zum Beispiel auch die jährliche »Ebony Fashing Week« in den 1960ern - statt.

Eine Kurzübersicht der berühmtesten Künstler, die über die Jahrzehnte in der Syria Mosque aufgetreten sind, würde ungefähr wie folgt aussehen:

Klassische Musik / Theater
Enrico Caruso, Artur Rubinstein, Arturo Toscanini, Eugene Ormandy, Roberta Peters, Isaac Stern, Richard Tucker, Mario Lanza, Marian Anderson, George Gershwin, Yul Brynner, Henry Fonda, Eleonora Duse, Anna Moffo.
Jazz / Bigband
Louis Armstrong, Guy Lombardo, Tommy Dorsey, Glenn Miller, Count Basie, Duke Ellington, Benny Goodman, Art Blakey, Dizzy Gillispie, Art Tatum, Sarah Vaughan, Bird Parker, Nat King Cole, Woody Herman, Liberace, Art Fiedler and the Boston Pops, Miles Davis.
R&B und Soul
Chuck Berry, James Brown, Bo Diddley, Etta James, Big Joe Turner, LaVern Baker, Clyde McPhatter, Frankie Lymon & The Teenagers, Buddy Holly & The Crickets, Paul Anka, Pat Boone, Frankie Avalon, The Drifters, The Coasters, Sam Cooke, Fats Domino, Little Richard, Jackie Wilson, Ray Charles, Carl Perkins, Jerry Lee Lewis, The Everly Brothers, Eddie Cochran, Duane Eddy, dazu noch in den 1960ern Joan Baez, Bob Dylan, Peter, Paul & Mary, The Kinks, The Yardbirds und The Who.
Rock & Pop
Van Morrison, Pink Floyd, Public Enemy, Taj Mahal, David Bowie, ZZ Top, Frank Zapp, Santana, The Bee Gees, Whitney Houston, Genesis, Billy Joel, Tom Jones, Dire Straits, Alice Cooper, The Cure, Stevie Ray Vaughan und Bruce Springsteen.

Andere bemerkenswerte Ereignisse in der Syria Mosque, die bei alledem für ihre schlechte Akustik berühmt war:
  • 1944: Uraufführung der »Jeremiah-Symphonie« am 28. Januar unter Leitung des Komponisten, Leonard Bernstein, mit der Mezzo-Sopranistin Jennie Tourel und dem Pittsburgh Symphony Orchestra (PSO).
  • 1959: Uraufführung von Paul Hindemiths »Pittsburgh-Sinfonie« am 30. Januar, unter dessen eigener Leitung mit dem PSO.
  • 1963: Porky Chedwicks fünfte »Rock 'n' Roll-Show mit den Motown-Stars Mary Wells, The Miracles, The Marvelettes, The Contours, Marvin Gaye, Martha & The Vandellas, Marv Johnson und »Little« Stevie Wonder.
Und dann gab es da noch das legendäre Konzert der Bangles (»Walk Like An Egyptian«) am 13. Dezember 1986 ... fünf Jahre später stand die Syria Mosque nicht mehr.

Einige Musik-Memorabilia der Syria Mosque:

Esther Phillips, im Oktober 1972


(c) Newark, New Jersey: Die »Newark Mosque«

Heute die »Newark Symphony Hall«, wie das Konzerthaus seit 1964 offiziell heißt. Das Gebäude wurde, wie die Richmond Mosque, im Jahr 1925 im neo-klassizistischen Elementen errichtet, zunächst als »Salaam Temple« der Shriners. Bis in die 1960er Jahre war der Bau als »The Mosque Theatre« oder einfach als »The Mosque« bekannt, obwohl das Gebäude äußerlich gesehen insgesamt wenig - oder eigentlich gar nicht! - orientalisch oder »neo-maurisch«, sondern antikisierend erscheint.

Im Vergleich zur Syria Mosque in Pittsburgh und der Richmond Mosque erreichte die Newark Mosque zu keiner Zeit dieselbe Bedeutung, obwohl bis in die 1960er Jahre immer wieder bekannte Namen dort auftraten. 1964 stand das Mosque Theatre vor dem finanziellen Ruin und konnte nur knapp vor dem Abriß gerettet werden. Der damalige Verantwortliche, Sol Hurok, sorgte dafür, daß das Gebäude in den Besitz der Stadt überging. Er sagte u.a. zum drohenden Abriß: » This would be a terrible misfortune for music. It is one of the great concert halls of the country, with marvelous acoustics and great sight lines. It must be preserved.«

Der Konzertsaal mit 3.500 Plätzen ist heute nach der Jazz-Sängerin Sarah Vaughan benannt, die aus Newark stammte. Anders als bei der Syria Mosque in Pittsburgh lobt man allgemein die gute Akustik der Newark Mosque. Neben dem Konzertsaal beherbergt der Bau den Terrace-Ballroom und ein Tanzstudio. Allerdings wurde die Nutzung des Gebäudes nach der Eröffnung des New Jersey Performing Arts Center (NJPAC) zunehmend geringer.

In der Newark Mosque sind u.a. Leontyne Price und Robert Merrill, des weiteren Judy Garland und Count Basie aufgetreten. Unter den Soul- und Rock-SängerInnen wären zu nennen: Patti La Belle & The Bluebelles, Gladys Knight & The Pips, The Temptations und – in jüngerer Zeit – Queen Latifah. Frank Sinatra hatte dort in den 1940ern einen seiner ersten größeren Auftritte.

Folgende Daten aus der Konzertgeschichte der Newark Mosque sind erwähnenswert:
  • 1948: Konzert des NBC Symphony Orchestra unter A. Toscanini.
  • 1951: Klassische Konzerte unter Leitung von Leonard Bernstein.
  • 1953: Shaw Artists-Revue, u.a. mit Fats Domino, Amos Milburn und Margie Day.
  • 1964: Dave Clark Five, einer der letzten Konzerte dort in den 60ern.
Und Bob Dylan war natürlich auch mal da, im Jahr 1963:

Eine interessante Zusammenstellung von Memoiren einstiger Konzertbesucher der Newark Mosque gibt es auf dieser Webseite.


(d) Springfield, Missouri: Die »Shrine Mosque« bzw. »Springfield Mosque«

Das Gebäude wurde 1923 als »Abou Ben Adhem Shrine Mosque« errichtet, in neo-maurischem Stil bzw., wie es oft heißt, in »arabesque design«. Es gehört bis heute dem Ancient Arabic Order of the Nobles of the Mystic Shrine und ist Veranstaltungsort des jährlichen Shrine Circus. Der Bau wird, bis heute, auch als Konzerthaus genutzt, konnte sich aber nie zu einer »erste Adresse« im Musik-Business aufschwingen, weder im Bereich der klassischen noch im Bereich der Jazz- und Unterhaltungsmusik.

* * *

Weitere »Shrines«, die als »Mosques« bezeichnet werden, finden sich noch in Macon, Georgia, sowie in Peoria, Illinois. Die »Shrine Mosque in Peoria« wurde ursprünglich 1909 erbaut, gehörte also zu den ältesten ihrer Art, fiel aber im Jahr 1936 einem Feuer zum Opfer. Sie wurde 1938 als Auditorium wieder aufgebaut und bietet 2.000 Besuchern Platz. Über die allenfalls bescheidene Rolle der »Peoria Mosque« in der Entertainment- und Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts konnte ich nichts Nennenswertes in Erfahrung bringen.

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