15.02.2011

Die Achse der Freiheit? Iran - Ägypten...

Von Fereshte Teyfouri Hedjazi 

Der Ruf nach Freiheit und Demokratie in Ägypten und das Verlangen nach einem korrekten Wahlverlauf erinnert an die Massenbewegung und Proteste in Iran im Juni 2009 nach der Präsidentenwahl. Hier protestierten die Iraner gegen Wahlfälschungen und forderten Demokratie und Freiheit. Sie zogen mit dem Ruf: „Where is my vote?“ durch die Straßen und zeigten allen Menschen der Welt, wie Ernst sie ihre Wahl nahmen und den Wunsch nach Beteiligung an politischen Entscheidungen. Diese wurde durch den Wahlbetrug unterdrückt und eliminiert. Sie demonstrierten den herrschenden Eigenwillen des Molla Regimes und gaben ihre Unzufriedenheit kund. Die Opposition versuchte die Armee für sich zu gewinnen und die Soldaten dazu zu bewegen, von brutalem Verhalten abzulassen. Kurzfilme von Amateuren bezeugen rührende Szenen, beispielsweise das Verteilen von Blumen und Bonbons an Soldaten. Diese Szenen geben Hinweise auf die Brüderlichkeit, die religiöse Verbundenheit und kulturelle Identität.

Obwohl die blutigen Auseinandersetzungen, Verhaftungen und die Anwendung barbarischer Foltermethoden in den Gefängnissen diese Bewegung anscheinend zum Stillstand gebracht hat, entstand doch die „grüne Bewegung“, die einen anderen Weg als den Kampf eingeschlagen hat und ein anderes Vorgehen wählt. Die Ähnlichkeit der Ereignisse in Iran mit denen in Ägypten ist erstaunlich. Manche sagen, dass die „Nachbeben“ der ersten Erschütterungen im Iran erscheinen jetzt in Ägypten und in anderen Ländern mit totalitärem Regime. Auch in Ägypten hat es Tote und Verletzte gegeben. Auch hier wurden Demonstranten, Reporter, Blogger und Befürworter der Demokratie verhaftet.

Das Ergebnis der Demonstrationen in Ägypten wird zeigen, inwieweit die Ähnlichkeit im Endpunkt besteht. Eines kann man aber mit Sicherheit sagen: Die Zeiten der totalitären Regime sind vorbei. Die Länder, die sich aus wirtschaftlichen Interessen zurückziehen, oder weiter diese Regimes unterstützen, wissen auch, dass diese keinen dauerhaften Bestand haben können. Sie wissen sehr gut, dass die Rechte der Menschen an politische und wirtschaftliche Aspekte gekoppelt sind. Die Werte der Menschlichkeit sind überall gleich. Überall wollen die Menschen ihre Rechte genießen. Wir befinden uns in einer Epoche der Geschichte, in der wir von globalen Rechten sprechen. Ich meine Rechte, die nicht von irgendwelchen Ideologien diktiert werden, sondern für alle Menschen auf dieser Erdkugel gelten.



Anmerkung der Redaktion:







Ab Do. 24.02. läuft der Film Green Wave im Kino in Münster, teilw. in Farsi / OmU.

Am Samstag, den 26.02., wird der Film um 20.30 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Ali Samadi Ahadi gezeigt.

"Die Präsidentschaftswahlen am 12. Juni 2009 sollten einen Wechsel bringen, aber entgegen allen Erwartungen wurde der ultrakonservative Populist Mahmud Ahmadineschad im Amt bestätigt. So deutlich das Ergebnis ausfiel, so laut und berechtigt waren dann auch die Vorwürfe der Wahlmanipulation. Die anhaltenden „Wo ist meine Stimme?“- Protestdemonstrationen wurden von staatlichen Milizen immer wieder mit brutalen Übergriffen aufgerieben und aufgelöst. Private Aufnahmen von Handys oder Fotokameras zeugen von dieser maßlosen Gewalt.Als bewegende Dokumentarfilm-Collage bebildert „The Green Wave“ das dramatische Geschehen und erzählt von den Gefühlen der Menschen hinter der Revolution."

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