17.02.2011

"Die Nichte eines Schopfheimers"


In den letzten Tagen und Wochen finden sich in deutschen Lokalzeitungen zahlreiche "Erlebnisberichte", die von der ägyptischen Revolution handeln. Dabei kommen Deutsche zu Wort, die beruflich in Ägypten tätig waren oder noch sind. Der Tenor der jeweiligen Berichte reicht von sensationalistisch bis sachlich, doch nicht selten erfährt man interessante Dinge am Rand der "großen Politik".




 
„Wir hörten Schüsse, es waren furchtbare Stunden“
(Gießener Anzeiger / 17.02.2011 / Michael Kaufmann)

Die ehemalige Leiterin der Grundschule Lindheim erlebt den Ausbruch der Revolution in Kairo.
„Wir saßen in unserer Wohnung und starrten die Haustür an. Wir überlegten ernsthaft, welche Möbel man vor die Tür schieben könnte, um Eindringlinge aufzuhalten“, erinnert sich Katharina Merkel daran, wie sie mit ihrer Familie die Anfänge der Revolution in Kairo erlebte. Bis zum Sommer 2008 war sie neun Jahre lang Leiterin der Grundschule in Lindheim. Jetzt ist Merkel Grundschulleiterin der deutschsprachigen Europa-Schule in der ägyptischen Hauptstadt.


Zurück nach Ägypten: Altenstädter Familie findet zwei Wochen lang Sicherheit in Deutschland 
(Frankfurter Neue Presse / 17.02.2011 / Michael Kaufmann)

Glücklich und gesund durch die Revolution in Ägypten gekommen sind Katharina Merkel und ihre Familie. Sie berichtet über spannende Tage.

"Moment der Weltgeschichte miterlebt"
(Badische Zeitung / 17.02.2011)

Die Nichte eines Schopfheimers erlebte Ägyptens Umbruch hautnah in Kairo mit: Judit Kuschnitzki ist die Nichte des Schopfheimers Wolfgang Nestle. Sie absolviert momentan ein Praktikum in einem Institut in Kairo, das sich mit interkulturellem Dialog beschäftigt und hatte vorher in Maastricht internationale Politikwissenschaften studiert. Sie hat den Umsturz in Ägypten hautnah miterlebt und schildert ihre Eindrücke.

Vier Tage Angst in Ägypten
(Hildesheimer Allgemeine Zeitung / 16.02.2011 / Jana Hintz)

Endlich der Rücktritt: Nach zwei Wochen blutigem Protest gibt der verhasste Präsident Mubarak in Ägypten die Macht ab. Die Hildesheimerin Carolin Fiseni erlebte in Alexandria vier Tage der Angst. Mit Tränengas, Panzern und Schüssen in der Nacht. Sie flüchtete in ihre Heimat – doch schon bald will sie zurück in das Land, in dem Geschichte geschrieben wird.

Rückkehr in ein anderes Kairo: Lisa Johnen und Lutz Krause unterrichten in Ägypten
(Osnabrücker Zeitung / 15.02.2011 / Jürgen Ackmann)

Am Freitag um zwei Uhr werden Lisa Johnen und Lutz Krause auf dem „Kairo International Airport“ am nordöstlichen Stadtrand 17 Kilometer vom Tahrir-Platz landen. Sie möchten so schnell wie möglich wieder ihren Unterricht an der Europa-Schule im Osten Kairos aufnehmen. Allen anderen empfehlen sie: „Leute, macht wieder Urlaub in Ägypten. Das Land braucht euch.“

Augsburger Studentin inmitten der Revolution
(Augsburger Allgemeine / 15.02.2011 / Eva Maria Knab)

Sina Birkholz erlebt in Kairo gerade hautnah mit, wie die Ägypter Geschichte schreiben: Eigentlich will Sina Birkholz (24) nach Ägypten fliegen, um Stoff für ihre Diplomarbeit zu sammeln. Doch dann gerät die Studentin, die an der Uni Augsburg Politikwissenschaft und Psychologie studiert, in Kairo mitten in die Revolution. Unserer Zeitung schildert sie ihre Erlebnisse.

Beten zwischen Panzern und Kampfjets: Evangelische Auslandspfarrer erzählen über ihre Eindrücke aus Ägypten 
(Sonntagsblatt / 13.02.2011)

Seit fünf Jahren betreut das Pfarrer-Ehepaar Andrea Busse und Axel Matyba in Kairo die Gemeinde der evangelischen Christen. Ihre seelsorgerische Arbeit war in den Tagen der Revolution, in denen geplündert, gekämpft und gemordet wurde, besonders gefragt.

Salzlandkreis: Zu Hause in Ägypten und Deutschland
(Mitteldeutsche Zeitung / 10.02.2011 / Susanne Thon)

Ständig läuft bei Friederike Köppe derzeit der Fernseher. Die 32-Jährige ist zudem so oft es nur geht online. Sie verfolgt die Berichterstattung aus Ägypten und hält mit Freunden Kontakt, die zurück geblieben sind - so weit es möglich ist. Das Geschehen lässt die Ascherslebenerin nicht los. Denn sie war mittendrin. Seit zwei Jahren lebt und arbeitet Köppe in Kairo. Doch die Ausschreitungen haben sie dazu gezwungen, vorerst zurück nach Deutschland zu kommen. Wie sie die Demonstrationen und Gewaltausbrüche um sich herum erlebt hat, was dabei in ihrem Kopf und den Köpfen ihrer Freunde vorgegangen ist, notierte sie in einem Tagebuch. Nach ihrer Rückkehr stellte die Ascherslebenerin ihre Aufzeichnungen und Fotos der MZ zur Verfügung.

Wie eine Berliner Studentin das Kairo dieser Tage erlebt
(tagesspiegel.de / 09.02.2011)

Tränengas, Erste Hilfe – und Schuldgefühle: Die 23-jährige Studentin Johanna Klauke wohnte bis Freitag letzter Woche gleich hinter dem Tahrir-Platz. Dem Tagesspiegel hat sie über ihre Erlebnisse berichtet.

Regensburger Student in Kairo verhaftet
(wochenblatt.de / 08.02.2011)

Der Schreck sitzt dem Regensburger Studenten Sven Klingl noch immer tief in den Knochen. Das Auslands-Semester an der Universität in Kairo hätte er sich sicherlich anders vorgestellt. Doch jetzt ist er wieder zuhause, und der gebürtige Memminger wird im Mai sein Studium der Politologie und evangelischer Theologie fortsetzen. „Wie geplant”, sagt der junge Mann. Doch eigentlich wäre er bis im März in Kairo geblieben – wäre er nicht zwischenzeitlich zweimal verhaftet worden.

"Wir wollen zurück nach Ägypten"
(Bietigheimer Zeitung / 07.02.2011)

Eva und Gerhard Link arbeiten erst seit einem halben Jahr an der Deutschen Schule in Alexandria. Als dort das Chaos ausbrach, mussten sie Hals über Kopf mit ihren beiden Kindern das Land verlassen.

Heimkehr aus dem ägyptischen Chaos
(Mitteldeutsche Zeitung / 04.02.2011)

Wenn der Dresdner Bildhauer Daniel Rode und seine Ehefrau Antje Thiersch über ihre letzten Tage in Kairo sprechen, mischen sich differenzierte Betrachtungen mit einem Gefühl der Trauer. Die beiden haben den Aufruhr wie im Zeitraffer erlebt. «Wir wollen so schnell wie möglich zurück, werden uns wohl aber für länger hier einrichten müssen», sagt die 41-Jährige Antje. Hier heißt nun Deutschland, hier heißt aber auch «in Sicherheit». 

Heimgekehrt: Der Wiesbadener Dominik Jung berichtet aus Ägypten (Wiesbadener Kurier / 01.02.2011 / Cornelia Diergardt)

Nur 400 Kilometer von Madinat Makadi entfernt, befindet sich Ägypten am Rande der Anarchie. Wasserwerfer, Panzer, scharfe Schüsse und blockierte Internetverbindungen: Zehntausende Menschen protestieren gegen den seit 30 Jahren autoritär herrschenden Staatspräsidenten Husni Mubarak. Es gibt Tote, zahlreiche Verletzte, Plünderer und Räuber, die Kairo, Alexandria und andere Städte terrorisieren. Der Klimaexperte Dominik Jung, der mit seinem Dienst „wetter.net“ auch dem Wiesbadener Kurier meteorologische Daten, Tipps und Prognosen liefert, erinnert an die Plünderungen im Ägyptischen Museum in Kairo, wo selbst Objekte aus dem Grab des Tutanchamun beschädigt worden seien.

Eine Freiburgerin in Kairo: "Das Regime hier ist wirklich krank"
(Badische Zeitung / 30.01.2011 / Joachim Röderer)

Die Freiburgerin Tina Eisele lebt seit Jahren in Kairo: Sie berichtet am Telefon, wie sie den Aufstand erlebt, an dem sich auch viele ihrer Freunde beteiligen: Sie sind sicher, dass das Regime Mubarak sich nicht an der Macht halten.

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